Sechstklässler der Realschule im Stiftland führten eine Wiederaufforstung durch

In Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten Waldsassen hat die ortsansässige Umweltstation jüngst ein Waldgebiet in der Nähe des Waldlehrpfades als Schulwald ausgewiesen. Im Rahmen zweier Waldpädagogiktage führten die Klassen 6a und 6b der Realschule im Stiftland dort hochmotiviert eine Wiederaufforstung durch.

Zunächst bekamen die Schüler eine Einweisung durch den ehemaligen Forstbetriebsleiter Gerhard Schneider. Aufgrund des Klimawandels machen immer höhere Temperaturen mit lang anhaltendenden Trockenperioden, unzureichende Mengen an Niederschlag sowie der Borkenkäfer unseren heimischen Wäldern zu schaffen. Um den sich stark verändernden Bedingungen eines zukunftsfähigen Mischwaldes Rechnung zu tragen, wurden daher Douglasie, Lärche, Esskastanie (Maronen), Buche, Ahorn, Vogelkirsche, Weißtanne, Ulme, Birke, Baumhasel und Eberesche als Setzlinge ausgewählt. „Dies ist als Angebot an die Natur zu verstehen“, betonte Schneider. „Es werden sich in den nächsten Jahren die Arten herauskristallisieren, die mit den klimabedingten Veränderungen am besten zurechtkommen.“

Anhand eines Bodenabstiches vermittelten die Fachleute den Schülern Grundsätzliches über den Aufbau des Waldbodens mit seiner oberen Humus- und tieferliegenden Mineralstoffschicht. Gerade Letztere sei für die Wurzeln der Jungpflanzen wichtig und sorge für deren Wachstum, vorausgesetzt die längeren feinen Wurzeln wurden vorab etwas gekürzt, so dass sich an den Schnittstellen neue Saugwurzeln bilden können und damit ein besseres Anwachsen der Bäume gewährleistet ist.

In Kleingruppen ging es dann für die Schüler unter Anleitung von Gerhard Schneider, Revierleiter Dietmar Michalski und der angehenden Forstingenieurin (BA) Elena Männer ans Pflanzen. Seitens der Umweltstation wurde eine Gruppe von Claudia Dietz (Fachbereich Garten) zusammen mit Isa Beckmann, die vor Ort ein Freiwilliges Ökologisches Jahr ableistet, betreut. Ausgerüstet mit Spaten, Wiedehopfhaue und Pickel setzten die Heranwachsenden rund 300 Jungpflanzen in den Waldboden und übertrafen damit bei Weitem die Erwartungen der Fachleute.

In einer abschließenden pädagogischen Einheit machte Elena Männer sowohl das Gesamtkonzept Mischwald mit seiner wechselseitigen Unterstützung der jeweiligen Baumarten, als auch den klimabedingten Totalausfall einer Fichtenmonokultur für die Schüler körperlich erlebbar. Zum Schluss spielten die Jungen unter Anleitung von Claudia Dietz mehrere Runden Wald-Rugby, bevor sie mit ihren Lehrerinnen Barbara Strenge und Birgit Plößner den Rückweg zur Schule antraten. Das Wiederaufforstungsprojekt war für die Schüler geprägt von Selbsttätigkeit sowie Freude am Handeln und führte zu zahlreichen positiven Erfahrungen rund um das Ökosystem Wald.