Mobiles Theaterstück zum Thema Asyl

Die Realschule im Stiftland nimmt einem deutsch-tschechischem Tagesprojekt teil

Am 1. Oktober ging es für alle Talentschüler aus den 8.-10. Klassen ins idyllisch gelegene „Haus Silberbach“ nahe Selb. Auf dem Programm stand dort „Enisas Tagebuch“ – ein mobiles Theaterstück mit hohem Bildungsanspruch zum Thema Asyl, das die Bereiche sozial-politische, ethische und Menschenrechtsbildung umfasst.

Die beiden Schauspieler des ueTheaters Regensburg nahmen sowohl die Talentschüler aus Waldsassen mit dem Zusatzfach Tschechisch als auch Gymnasiasten aus Marienbad mit auf eine Erlebnisreise der besonderen Art.

Das Stück „Enisas Tagebuch“ ist als szenische Lesung angelegt und erzählt in Tagebuchform aus der Sicht des 10-jährigen Mädchens Enisa die authentische Geschichte einer Roma-Familie, die vor Krieg und Progromen aus dem Kosovo nach Deutschland flüchtete und unter dramatischen Umständen wieder abgeschoben wurde.

Zwischen den einzelnen Tagebuchsequenzen informierte ein Sprecher über die vielfältigen Aspekte der Asylproblematik, angefangen bei den verschiedenen Ursachen von Flucht bis hin zur aktuellen Situation. Bildeinspielungen per Beamer illustrierten einzelne Szenen und bebilderten die geschilderten sozialen und politischen Fakten.

Nach der 60-minütigen Vorstellung hatten die Schüler Gelegenheit, mit den Darstellern über das Gesehene zu diskutieren. Die Jugendlichen waren sichtlich bewegt von der Geschichte der Roma-Familie und stellten rund um die Situation zahlreiche Fragen. Ein Dolmetscher übersetzte die länderübergreifende Veranstaltung, was die jungen Teilnehmer jedoch nicht daran hinderte abschließend direkt in Kontakt zu treten und dabei ihre erworbenen Sprachkenntnisse anzuwenden. Denn eines haben sie begriffen, Roma leitet sich in der Sprache „Romani“ ab vom Wort Rom und heißt übersetzt „Mensch“.

Christina Ponader vom Netzwerk Inklusion Landkreis Tirschenreuth zeichnete verantwortlich für die Organisation des deutsch-tschechischen Projektes.

Birgit Plößner