Kunstunterricht im Homeschooling aus der Realschule im Stiftland

Seit Jahren hat es mal wieder richtig viel geschneit. Für die Liftbetreiber in der Region kommt dieser Schneesegen zur Unzeit – nicht jedoch für die Schüler der Realschule im Stiftland. Trotz Lockdown und Homeschooling wurden die Jungs der fünften bis siebten Jahrgangsstufe unter Anleitung ihrer Kunstlehrerin draußen kreativ aktiv. Unter Einhaltung der coronabedingten Beschränkungen gestalteten die Unterstufenschüler LandArt aus Eis und Schnee vom Feinsten.

Der aufmerksame Spaziergänger konnte im Einzugsgebiet der Knabenrealschule in den vergangenen Tagen die eiskalten Kunstwerke bewundern. Die Palette reichte dabei von gefrorenen Objekten, die mithilfe von Eimern oder mit Folie ausgelegten Pappschachteln erstellt wurden, über mittelgroße Schneetiere bis hin zum riesengroßen Drachen oder gar zur märchenhaften Schneebehausung. Dabei verstanden es die Schüler geschickt, bereits vorhandene Scheehaufen umfangreicher Räumarbeiten in ihr Kunstwerk zu integrieren. Es entstanden übergroße Reptilien genauso wie Bären, Hasen, Schneeeulen, Schildkröten, Igel oder gefährliche Spinnentiere.

Aber auch kleine, beinahe versteckte, Objekte zauberten dem Betrachter durch ihren kindlichen Charme ein Lächeln ins Gesicht. So waren beispielsweise kleine Vögel aus Schnee im Futterhäuschen, auf einer Astgabel im Obstbaum oder eine Reihe kleiner Spatzen im Gartenzaun auszumachen. Andernorts schlängelte sich eine Raupe am Baum entlang oder eine locker aufgeschichtete Wand aus Schneebällen in Astgabeln verlieh dem Obstbaum aufgrund des durchscheinenden Gegenlichts eine Leichtigkeit, die verzaubern kann. Gefrosteter Schmuck aus Eis, farbigen Ästen und immergrünem Efeu blitze zusammen mit rotem Hartriegel aus Bäumen heraus und aus dem Waldboden wuchsen große Schneepilze. Snoopy, ganz aus Schnee modelliert, fand sich genüsslich in die Sonne blinzelnd auf der Hundehütte wieder oder Pacman positionierte sich, floristisch mit Fichtenzapfen und Lärchenzweigen arrangiert, auf einem Hackstock.

Das Fotomaterial, das der Kunstlehrerin Birgit Plößner über Mebis von den Schülern zugesandt wurde, zeigt Schüler, die liebevoll neben der Robbenmutter aus Schnee das Robbenbaby im Arm wiegen, stolz einen halbwüchsigen Minion präsentieren, eine Platte aus gefrorener Kunst in die Kamera stemmen oder mit ihrem Freund und Schulkameraden in freundschaftlicher Distanz im gemeinsam gefertigten Traktor und Anhänger sitzen.

Vorgabe für jede Gestaltungsarbeit war, dass nur Materialien verarbeitet werden, die von der Natur vor Ort bereitgehalten werden. Dies ist neben der Vergänglichkeit der Naturkunstwerke ein wesentliches Kennzeichen von LandArt. Dieses Schneekunstprojekt wäre im Rahmen herkömmlicher Kunststunden so niemals umsetzbar und ist damit wie geschaffen für den Distanzunterricht.

Um den unterschiedlichen Möglichkeiten und Wohnsituationen der Schüler Rechnung zu tragen, wurde ein Alternativthema angeboten. „Indoor“ sollten hier Schneeflocken in ihrer Vielfalt gezeichnet werden. Eine Aufgabe, die von einem Fünftklässler mit Bravour gemeistert wurde! Die beste Projektidee nützt jedoch auch im noch so gut vorbereiteten Distanzunterricht wenig, wenn nicht auf der anderen Seite von den Schülern mitgearbeitet wird. Ebenso darf an dieser Stelle die Unterstützung durch die Elternschaft nicht unerwähnt bleiben, die unsere Schule in dieser besonderen Zeit erfahren darf. Dafür unser ausdrücklicher Dank!

Hier noch der Artikel aus unserer Lokalpresse DER NEUE TAG