Als Wissenschaft von der belebten Natur sowie den Gesetzmäßigkeiten im Ablauf des Lebens von Pflanze, Tier und Mensch gehört das Fach Biologie zum klassischen Kanon der MINT-Fächer. Nebenstehenden Projekte bereichern bis heute unseren Biologieunterricht um eine fachpraktische Dimension.


Besichtigung der Brauerei Hösl


Um im Rahmen des Biologieunterrichtes den Nutzen von Mikroorganismen, insbesondere der Hefepilze, den Schülern zu verdeutlichen, ging es nach den Herbstferien für die 8ten Klassen nach Mitterteich. Dort befindet sich eine der traditionellsten Brauereien in der Umgebung. Hier konnten die Schüler die einzelnen Stationen des Brauverfahrens hautnah miterleben. Der Chef der Brauerei, Herr Hösl, sowie der Braumeister Herr Florian Süss ließen es sich nicht nehmen und führte die Schüler persönlich durch die Brauerei. Er zeigte den Schülern die verschiedenen Zutaten und Malzstufen und brachte ihnen die einzelnen Schritte der Malzherstellung nahe. Es ging von der Maischpfanne über den Läuterbottich, hier konnten alle erkennen, dass es heiß hergeht, als ihnen der warme Dampf aus den Gucklöchern entgegenströmte. Dass die Hefe bei obergärigen Biersorten im Gärbottich oben aufschwimmt, konnte jeder selbst in Augenschein nehmen. Sogar ein Blick in das Labor, in dem alle wichtigen chemischen Analysen stattfinden, wurde uns gewährt. Auch die Messung der Stammwürze anhand der Bierwürze-Spindel wurde erklärt. Die Filteranlage war die nächste Station. Mittels Kieselgur wird hier das Bier filtriert. Anschließend wurde es kalt, denn das Bier, das durch die Filteranlage gelaufen war, kam ursprünglich aus den Lagertanks, welche im Kühlkeller stehen. Die letzte Station der Besichtigung führte uns zur Abfüllanlage. Die Schüler staunten nicht schlecht, als sie sahen, wie viele Flaschen hier in kürzester Zeit befüllt werden. Auch die Technik der einzelnen Anlagen faszinierte die Jugendlichen. Als krönenden Abschluss der Führung gab es alkoholfreie Getränke und Leberkässemmeln. Die Klasse 8a und 8b bedanken sich bei Herrn Hösl für die sehr anschauliche, gut aufbereitete und interessante Führung durch die Brauerei. Wer weiß, vielleicht wird der ein oder andere als Praktikant oder sogar als Braulehrling die Brauerei wieder besuchen.


Biologie meets CNC: Fledermauskästen


Flugakrobaten an der Realschule im Stiftland

Fledermäuse, faszinierende Jäger der Nacht, sind die einzigen flugfähigen Säugetiere. Jedoch sind die 25 in Deutschland heimischen Arten leider durch die Vernichtung ihrer natürlichen Lebensräume bedroht. Durch die Veränderung der Landschaft gehen viele Quartiere und Nahrungsquellen verloren, was zum Rückgang der Populationen geführt hat.

Die Schüler der Klasse 5b der Realschule im Stiftland wollten aktiv werden und etwas zum Fledermausschutz beitragen. Deshalb bauten sie im Rahmen eines fächerübergreifendes Projektes neun Fledermauskästen, die an der Wand des Schulgebäudes angebracht wurden.

Die Idee dafür wurde im Biologieunterricht bei Tobias Wittwer geboren. Dort lernten die Schüler, dass ein Fledermauskasten einige Kriterien erfüllen muss, um ein sicheres Nachtquartier für diese schützenswerte Art darzustellen. So ist unbehandeltes Holz mit einer rauen Oberfläche hierfür unabdingbar. Besonders die Rückwand des Kastens muss stark aufgeraut sein, damit die Fledermäuse innen festen Halt finden. Zudem schützt eine schmale Kastenunterseite die Fledermäuse vor dem Eindringen natürlicher Feinde. Mit diesem Wissen ausgestattet und einer Bauanleitung des Naturschutzbundes Deutschland e.V. fanden die Schüler dann tatkräftige Unterstützung durch Hausmeister Michael Haberkorn. Als gelernter Schreiner bereitete er die Kästen soweit vor, dass die nächsten Projektschritte erfolgen konnten. In einem nächsten Schritt übertrug Joachim Peetz, Lehrer für Informationstechnologie, mit Schülern verschiedener Klassen den Fledermausumriss mit der CNC-Fräse in die Frontplatte der späteren Kästen. Im Kunstunterricht bei Birgit Plößner wurden die gefrästen Konturen dann dunkel nachgemalt und die Kästen unter Mithilfe des Hausmeisters von den Schülern mit Begeisterung zusammengeschraubt. Um die Fledermäuse vor Vögeln und Mardern zu schützen, müssen die neuen Wohnungen der kleinen pelzigen Flugakrobaten in mindestens fünf Metern Höhe angebracht werden. Hierfür rückte der Bauhof der Stadt Waldsassen extra mit einem Hubsteiger an, was für die Fünftklässler natürlich ein Highlight im Schulvormittag darstellte.

Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass die Fledermäuse das Angebot wahrnehmen und sich zahlreich an der Schule ansiedeln.


Umgestaltung des Schulgartens

Eine Um- bzw. Neugestaltung unseres Schulgartens musste her … Dies war die Idee der 8. Klasse während einer Biologiestunde. Vor und während der Umsetzung des Projektes lernten die Schüler eine Menge über biologische und ökologische Zusammenhänge. Organisches Material in einen Kreislauf von Werden, Sein und Vergehen zu bringen, stellte sich rasch als Kerngedanke jeder Gartenanlage heraus. Somit stand nicht allein das Anlegen von Gemüsebeeten und das Pflanzen von Beerensträuchern im Vordergrund. Für Insekten und Kleinlebewesen wurde die Schulgartenanlage im Sinne der Artenvielfalt um einen Steinhaufen mit Totholz und ein Insektenhotel erweitert. Ein Komposthaufen rundete die Projektidee ab.