“Ich möcht im Stehen sterben …”
„… wie ein Baum, den man fällt.“ - Mit diesem Lied von Reinhard Mey begrüßten Frau Lehner und Frau Schicker die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen.
Frau Lehner und Frau Schicker sind Mitarbeiterinnen des ambulanten Hospizdienstes des Kreiscaritasverbandes Tirschenreuth und gaben den Jugendlichen in ihrem Vortrag einen Einblick in ihre tägliche Arbeit mit lebensbedrohlich erkrankten Menschen jeglichen Alters.
Zu Beginn bat Frau Lehner darum, sich einmal vorzustellen, wo man gerne sterben wollen würde. Die Schüler entschieden sich bei den Auswahlmöglichkeiten fast durchgängig für „Zuhause“ oder „in der Natur“. Jedoch ist dies in der Realität aufgrund der Berufstätigkeit der Angehörigen, der weiten Entfernung der Angehörigen oder bei Alleinstehenden oft schwer umsetzbar.
Nach einem Rückblick auf die Anfänge der Hospize im Mittelalter erläuterten Frau Lehner und Frau Schicker sehr anschaulich und anhand vieler Beispiele die Grundlagen der modernen Hospizarbeit. Frau Schicker betonte, dass der Hospizdienst für jeden Menschen da ist und zwar kostenlos und nicht an Religionszugehörigkeit gebunden. Es geht in erster Linie darum, Zeit zu schenken, eine Vertrauensbeziehung aufzubauen und sowohl den Erkrankten als auch die Angehörigen in vielen Bereichen zu entlasten. Das oberste Ziel ist aber immer die Selbstbestimmung des Erkrankten.
Nach diesem spannenden, lehrreichen und informativen Vortrag verabschiedeten sich die beiden Hospizbegleiterinnen mit einem nachdenklichen Gedicht von den Jugendlichen. Wir sagen herzlichen Dank!
Das gute Wort
Sag morgens mir ein gutes Wort
bevor du gehst von Hause fort.
Es kann so viel am Tag gescheh’n,
wer weiß, ob wir uns wiederseh’n.
Sag‘ lieb ein Wort zur guten Nacht,
wer weiß, ob man noch früh erwacht.
Das Leben ist so schnell vorbei und dann ist es nicht einerlei,
was du zuletzt zu mir gesagt, was du zuletzt mich hast gefragt.
Drum lass ein gutes Wort das letzte sein,
bedenk: Das letzte könnt’s für immer sein!